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Bücher für Kranke. Weil sie gut tun.
Manche Menschen bewegen mit ihrer täglichen Arbeit so richtig was. HilliKnixiBix (das ist ihr Twittername) zum Beispiel, die als Sonderpädagogin in einer so genannten Schule für Kranke arbeitet. Eine Schule ist das, in der Kinder und Jugendliche untergebracht sind, die stationäre Betreuung brauchen und trotzdem lernen wollen-sollen-müssen. Suizidgefährdete junge Menschen sind dort, Autisten, Depressive, Magersüchtige, Schizophrene, potenzielle Amokläufer, Vernachlässigte, schwere ADHS-Fälle. Die in einer “normalen” Schule nicht gut aufgehoben wären, weil sie engmaschige medizinisch-psychologische Betreuung brauchen. Sie sind eben nicht “normal”, wenn auch manchmal geradezu erstaunlich. Zum Gesund- und “Normal”werden gehört auch, dass diese jungen Menschen Zugang zu Literatur bekommen.
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Rotstift im Schilderwald.
Vor Urzeiten schrub ich bei der Textguerilla einen Artikel über das Ärgernis “Rechtschreibfehler auf Straßenschildern”. Ich gab darin zu, dass ich selten ohne roten edding aus dem Haus gehe, um bei öffentlichen Orthographie-Unfällen direkt Erste Hilfe leisten zu können. Nennen Sie es ruhig “Verschandelung des Stadtbildes” oder “Spar-Graffitti für frustrierte Lektoren” – bei mir läuft es unter “Dienst an der orthographiefernen Menschheit”. Außerdem würde ich auf der Stelle ein Magengeschwür kriegen, wenn ich nicht … so weit, so gut. Heute nun stieß ich auf zwei Gleichgesinnte: Jeff Deck und Benjamin D. Herson. Die zwei US-amerikanischen Rechtschreibfanatiker hatten – gerade so wie ich – die Nase voll von Buchstabendrehern in Ortsnamen,…
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Bleistiftspitzen mal anders.
Wahnsinn, was manche Menschen können. Unvorstellbar für eine Grobmotorikerin wie mich, aus einer Bleistiftmine derartige Kunststücke zu schaffen! Dalton Ghetti heißt der brasilianische Tischler, der Bleistiftschnitzerei zur Kunstform erhoben hat. Er tut es mit einer ungeheuren Akribie und geradezu unmenschlichem Feingefühl. Die Ergebnisse: filigrane Meisterwerke in Graphit. I’m on my knees. [Für meine sehbehinderten Leser: Die Bilder zeigen Miniatur-Kunstwerke, geschnitzt aus Bleistiftminen. Abgebildet ist z.B. ein detailgetreuer Stiefel – er kann nicht größer als 1 Millimeter sein! – sowie eine Reihe von Buchstaben, ein Elvis-Kopf, eine Hütte samt Garten, eine Kathedrale, eine Garnrolle oder eine Giraffe. Das Meisterstück ist sicher eine aus einem Stück geschnitzte Kette mit ineinander greifenden Gliedern,…
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Ich glaub, ich steh’ im … Bücherwald.
Äh? Ui! Huch! Hä? Naja. Boah! Das und Ähnliches ging mir mir beim Vorbeisurfen an diesem Projekt bei lilligreen.de durch den Kopf. Ein “Bücherwald” in Quebec, Kanada? Was zum Teufel sollte ich mir darunter vorstellen? Es war dann doch nicht das, was ich gedacht hatte. Eigentlich würde der Begriff “Waldbibliothek” für diese Installation besser passen. Denn hier haben die beiden Künstler Thilo Folkerts (Landschaftsarchitektur) und Rodney Latourelle im Rahmen eines Gartenfestivals schlicht aus alten Büchern Teile einer Bibliothek gebaut. Dass die aufgestapelten Alt-Werke mit der Zeit zerfallen werden, nehmen sie in Kauf. Vergänglichkeit eben. (Foto: Thilo Folkerts)
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Normal ist ja wohl blöd.
Wenn irgendjemand je die Wahrheit gesagt hat, dann der Verfasser dieser Worte: Auf gut Deutsch: Seid seltsamer! Es lohnt sich! 🙂 Ich möchte dies bitte vollumfänglich bejahen, unterschreiben, mit Blut besiegeln und in die Welt hinausposaunen. [Für meine sehbehinderten Leser: Da steht “THE WORLD CAN BE AMAZING WHEN YOU’RE SLIGHTLY STRANGE.”] (Unter vielen anderen Spruch-Perlen gefunden auf izismile.com dank eines Tweets von @hoellejawohl)
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Kreativ. Genial. The Google Job Experiment.
Es war einmal ein New Yorker Werbetexter und Autor namens Alec Brownstein, der brauchte einen neuen Job. Weil er aber eine ziemlich coole Socke ist, pfiff er auf Nullachtfuffzehn-Bewerbungen. Lust auf Texten in einer kleinen Hinterhofagentur hatte er übrigens auch nicht. Viel lieber wollte er hoch hinaus und für die ganz Großen schreiben. Für die Agenturen eben, in die eine coole Socke wie er perfekt reinpasst. Was also tat der liebe Alec? Er spekulierte auf die Eitelkeit der großen Bosse und buchte schnell ein paar Google AdWords auf ihre Namen. Denn natürlich tun Top-Kreativdirektoren es, genau wie du und ich manchmal: Sie googeln sich selbst (dafür gibt es sogar einen…