Mohnblumen. Ich liebe Mohnblumen! So sattrot, so zart, so luftig, so zerbrechlich sind sie … wie ein wunderschöner Augenblick, den man gern festhalten möchte – und es eben nicht kann. Denn: Mohnblumen, einmal gepflückt, verwelken im Blumenstrauß schneller, als man bis drei zählen kann. Was furchtbar schade ist, denn sie bereichern jeden Blumenstrauß nicht nur um eine herrliche Farbe, sondern auch um eine sonst in Wiesen selten anzutreffende Blütenform.

Schon oft habe ich mich gefragt, wie manche Maler es geschafft haben, Blumensträuße zu malen, in denen Mohnblumen eine Rolle spielen – zum Beispiel Vincent van Gogh bei seinem Bild „Vase mit Kornblumen und Mohnblumen“. Vermutlich hat er den Strauß gepflückt, auf den Tisch gestellt, sofort hektisch losgepinselt und dabei unweigerlich mit den Mohnblumen begonnen? Sehr rätselhaft.

LEF221095 Still Life: Vase with Cornflowers and Poppies, 1887 (oil on canvas) by Gogh, Vincent van (1853-90) oil on canvas 80x67 Private Collection © Lefevre Fine Art Ltd., London Dutch, out of copyright

Jedenfalls habe ich als glückliche Blumenwiesen-Anwohnerin seit ungefähr 35 Jahren immer wieder versucht, eben doch eine Mohnblume in meinen Sträußen zum Überleben zu überreden. Vergeblich. Und jetzt: der Durchbruch!!!

Ein kürzlich von mir gepflückter Strauß enthielt nämlich rein zufällig einen einzigen Stängel noch nicht aufgeblühter Mohnblumen. Der hatte sich beim Pflücken so zwischen Margeriten, Vogelwicken, Getreideähren, Ackergänsedisteln und Kamille gemogelt. Die adulten, voll erblühten Mohnblumen hatte ich natürlich schweren Herzens im Feld stehen lassen, weil siehe oben. Tja, was soll ich sagen … am nächsten Morgen prangte mitten zwischen ihren Feldkollegen eine prachtvolle Mohnblume! War heimlich über Nacht herangereift und hatte ihre Blütenblätter entfaltet. Ich freute mich natürlich sehr, nahm innerlich aber gleich wieder Abschied, denn lange würde mir diese Freude wohl nicht erhalten bleiben.
Weit gefehlt! Ganze fünf Tage (!) leuchtete meine Überraschungs-Mohnblume, und tatsächlich machte sogar die eine oder andere Blüte im Strauß vor ihr schlapp.

Seitdem bin ich beim Blumenpflücken natürlich total erpicht auf „Mohnblumen-Babys“, die ich dann gezielt im Strauß so platziere, dass sie am nächsten oder übernächsten Tag am schönsten wirken. Das erste Bild unten zeigt den aktuell auf meinem Esstisch wohnenden Blumenstrauß, das zweite eine noch schlummernde Mohnblumen-Knospe in Nahaufnahme. Die offenen Blüten sahen gestern alle noch genauso aus – es geht wirklich schnell! 🙂

Als nächstes suche ich nach einer Lösung für Wegwarten, die ich auch sooo gern mal im Strauß hätte. Aber die sind ja wahrlich noch ärgere Schnellschlappmacher als Mohn.

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Rechts im Bild: eine „haarige“ Mohnblüten-Knospe

Backe, backe … Bücher?!

26. März 2015

Kathy Knaus backt gern. Wie man Teig überhaupt und dann auch noch in solche Motive gebacken kriegen kann, ist mir als bekennender Nichtbäckerin ein völliges Rätsel. Ich bewundere die Detailverliebtheit, die Ideen, die Geduld und das handwerkliche Geschick, die in jeder dieser Torten stecken.

Am meisten aber hat mich heute eine Torte geflasht, die erst kürzlich ihrer Küche entsprungen ist: die Bibliotheks-Torte. Man muss dazu gar nicht viel sagen, aber schaut Euch die Bilder mal in Ruhe an. Ist das nicht einfach entzückend? <3   Bibliothek_Kuchen

(Ich veröffentliche das Foto übrigens mit ausdrücklicher Genehmigung der Bäckerin und Urheberin selbst. Danke, Kathy!)

Domino ist faszinierend. Am „Domino Day“ hängt bei uns die gesamte Familie gebannt vor dem Fernseher. Noch heute holen meine Kinder, 13 und 15 Jahre alt, manchmal die Kisten mit den bunten Holzsteinen raus – und wir haben derer viele! -, um treppauf, treppab eine möglichst geniale Kettenreaktion auszulösen. Ich freue mich jedes Mal darüber.

Nun sind bunte Klötzchen das eine, Bücher das andere. Bis zwei amerikanische College-Studenten sich 2013 dachten „Hey, eigentlich hat so ein Buch doch fast das Format eines Dominosteins, nur größer. Da kann man was draus machen“. Gedacht, getan: Zum Start des Lesesommers 2013 bauten sie in der Bücherei von Seattle die längste Domino-Kettenreaktion der Welt auf – aus Büchern!

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Mit 2.131 Büchern stellten sie damit gleichzeitig einen neuen Weltrekord für die längste Buch-Dominoreihe auf. 27 Freiwillige halfen mit und verzehrten dabei 112 Stücke Pizza. Well done, Leute, very well.

Wie bei allen Büchermenschen stapeln sich auch auf meinem Nachtkästchen die Bücher. Dass auch neben der Badewanne, auf dem Gästeklo, neben der Couch und in meiner Handtasche Bücherberge meiner Lesezeit harren*, muss ich vermutlich nicht erwähnen – aber das Lesen im Bett ist halt doch eine ganz eigene Nummer, weil saugemütlich und überhaupt.

Klar, dass ich bei Ansicht des folgenden Bettgestells aus Büchern (!!!) in entzücktes Quieken ausbrechen musste. Hallo, EIN BETT AUS BÜCHERN! \o/

Entdeckt hat es Barbara Dunbar vom Blog Runs with Scissors in Suburbia. In ihrer Serie „The Windows of Anthropologie“ sammelt sie Fotos von Schaufenstern und Innenausstattung der gleichnamigen Ladenkette; das Bücherbett steht im Anthropologie store in St. Charles. (Absolut zauberhafte Sachen, by the way. Ich befürchte, dort werde ich das eine oder andere Scheinchen los. Wann eröffnen die endlich eine Filiale in Deutschland?! Aber ich schweife ab.)

 *Äh, natürlich lese ich immer mindestens 8 Bücher parallel. Ihr nicht?

Genau mein Humor.

9. Mai 2014

Aufkleber

(gesehen auf der Toilette des entzückenden veganen Cafés „Die kleine Chaostheorie“ in Berlin.)

 

Manche Architekten und Städteplaner haben ja coolere Ideen als andere.
Zum Beispiel finde ich den Ansatz, sich mitten in der Stadt trampolinhopsend fortzubewegen, ganz und gar charmant – fast so charmant wie Bällchenbäder in der Fußgängerzone. Und wenn dieses Gehopse dann noch quer über die Seine in Paris stattfindet … sagen wir mal so: ISCH MÖSCHTE DAS!

Das französische Architekturbüro AZC hatte diese Idee. Eine aufblasbare Trampolinbrücke schlugen die offenbar spaßorientierten Damen und Herren vor, bestehend aus drei Ringen mit elastischer Bespannung. „Bouncing Bridge Project“ nannten sie ihre Erfindung, die beim Ideenwettbewerb A bridge in Paris große Beachtung fand.

Okay, seinen Coffee to go sollte man vielleicht vorher austrinken und High Heels sind eventuell nicht das optimale Schuhwerk zur, öhm, „Begehung“ dieser Art von Brücke … aber das sollte einem der Spaß wert sein, findet Ihr nicht? 🙂

(Ich muss nicht dazusagen, dass ich so eine Brücke gern einmal quer über den Starnberger See hätte, oder?)