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Fliegeralarm als Familienspaß. Shame on you, GROUPON!
Heute machte mich ein Freund komplett entsetzt auf ein Angebot der Gutscheinanbieters GROUPON aufmerksam. Die Headline: “Bunker-Erlebnis im Dunkeln mit Fliegeralarm”. Einsortiert in der Kategorie Familie. Ja, ganz richtig gelesen: Familie. Allein schon dabei schwankte ich zwischen totalem Entsetzen ob der totalen Geschmacklosigkeit und wilder Wut. Dann las ich weiter. Aus der Beschreibung: “versetzt zurück in eine Zeit von Todesangst und lässt die bedrückende und beengte Welt hautnah unter dem Dröhnen der Bombeneinschläge erleben” “unter der beeindruckenden [sic!] Geräuschkulisse der damaligen Luftangriffe die unterirdischen Katakomben erkunden” “Audioeffekte wie Röhren der Lüftungsanlage, Dröhnen der Bombeneinschläge, Heulen der Luftschutzsirene und alte Luftlagemeldungen … und als Sahnehäubchen, hurra: “1 Tasse Muckefuck (koffeinfrei) pro…
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“The Tampon Book”. Intelligente Kritik an bescheuerten Regeln.
Am Projekt “The Tampon Book” sieht man mal wieder, wie aus berechtigter Wut starke kreative Leistung wachsen kann. Denn die jungen Gründerinnen des Stuttgarter Startups The Female Company wollen nicht nur die Monatshygiene von Frauen mit schadstofffreien Tampons aus Bio-Baumwolle sicherer machen. Sie haben außerdem die Nase gestrichen voll davon, dass Damenhygiene-Produkte in Good Old Germany höher besteuert werden als glasklare Luxusgüter. Jaha, Ihr habt richtig gelesen: So sind z.B. Trüffel und Ölgemälde laut Gesetzgeber “Gegenstände des täglichen Bedarfs” und daher mit nur 7% Mehrwertsteuer belegt. (Logisch – wie soll ich nur ohne Trüffelpastete zum Frühstück und dem ein oder anderen Caravaggio vor Augen existieren? Geht gar nicht.) Tampons und…
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Die Sache mit dem “Mengenrabatt”. Beim Texten.
Hinter Heide Liebmanns Blogparade OLDIES BUT GOLDIES, an der ich hiermit teilnehme, steckt eine charmante Idee: Viele Themen, über die wir irgendwann mal geschrieben haben, sind eigentlich Dauerbrenner. Aber mit jedem weiteren Post rutschen sie im Blog weiter auf die hinteren Seiten. So werden sie irgendwann kaum noch gelesen. Was für eine Verschwendung! Deshalb kramen wir mit Heides Hilfe ausgewählte Artikel wieder raus und posten sie – neu datiert – nochmal frisch. Böse Menschen mögen es Etikettenschwindel schimpfen … wir nennen es Recycling. Hier kommt also ein Text, den ich ursprünglich im Januar 2013 (!) geschrieben hatte. Er ist knapp 6 Jahre alt, aber ich würde ihn immer wieder genauso schreiben. Viel…
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Google goes Telefonmarketing-Fail.
Wir alle kennen die nervigen Anrufe irgendwelcher angeblichen Branchenbuch-, IT- oder Anwaltsbüros, die angeblich unsere Daten checken, unseren Rechner von Schadsoftware befreien oder uns von einem überraschenden Geldregen aus Nigeria in Kenntnis setzen wollen. Gern gesehen sind auch vorgebliche Gewinn-Benachrichtigungen (weshalb ich 2016 zunächst kein Wort glaubte, als mich eine Dame von National Geographic anrief und mir mitteilte, dass ich eine 6-tägige Trekkingtour durchs wilde Norwegen gewonnen habe. Nun: DAS stimmte und ich hatte eine unfassbar coole Zeit … aber ich schweife ab.) Mich erreichen die nervigen Anrufe also trotz Eintrags in Robinsonliste & Co. mehrmals wöchentlich; ich lege dann meist entweder direkt auf oder bitte um Löschung meiner Nummer. Es ist also eine…
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Klolektüre.
Ihr kennt das: Ihr müsst dringend auf die Toilette, es wird eine längere Sitzung als geplant daraus – und euch ist langweilig. Wo man früher ohne Umschweife in die Todes-, Partnersuche- und Sonderangebotsanzeigen der Tageszeitung von vorletzter Woche eintauchte oder die Qual der Wahl zwischen ausrangierten Asterix-Heften hatte, gähnt heute oft literaturverachtende Leere. Und selbst wenn sich eine hochrangige, wenn auch miniaturformatige “Bibliklothek” anbietet wie in meiner Gästetoilette, greift der Banause von heute doch lieber zum elektronischen Zeitverknapper im Hosentaschenformat: dem allgegenwärtigen, munter vor sich hinstrahlenden, menschenversklavenden Smartphone. Dann wird gefacebookt, getwittert und gewhatsappt, was das Zeug hält.* Hat aber das oben genannte Verdauungsopfer vergessen, sein Smartphone mit auf die Toilette zu nehmen, und hat es obendrein das…
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Gute Websites. Motherfucking easy.
Okay, okay, okay, natürlich sind richtig gute Websites NICHT easy.* Stattdessen gibt eine ganze Menge zu beachten: Accessibility, Responsible Design, gut lesbare Fonts, Barrierefreiheit … und neben einer Fantastillion weiteren Details braucht sie natürlich verdammt guten Text. Auf den Google und seine Kumpels stehen, der Leser aber noch mehr. Den im Idealfall ich geschrieben habe, aber das nur nebenbei. 😉 Content, Content, Content. Unique Content, um genau zu sein. Dann Keywords und so, logo, aber schon längst nicht mehr auf die Weise, die uns SEO-Gurus in den frühen 2000er-Jahren predigten. Auf all diesen Gebieten arbeite ich mit echten Profis zusammen, die ich gern mit ins Boot hole, wenn ich eine Website betexte. Aber…