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Ein Tag voller Wunder. Und alle hatten Flügel.
Heute fühle ich mich reich beschenkt. Denn für den Rückweg zu Fuß vom MRT wählte ich glücklicherweise nicht die üblichen Wege und Straßen. Stattdessen nahm ich einen eigentlich nur bei hartgefrorenem Boden passierbaren Pfad durchs Moor, am Fluss entlang. Ein Weg, den nur “Einheimische” kennen, und das ist sehr gut so. Hier ist alles empfindlich. Vorsichtig war ich natürlich, leise, achtsam, respektvoll. Auf meine Schritte im knirschenden Schnee lauschend, immer wieder in den strahlend blauen Winterhimmel hinaufschauend, immer wieder den glitzernden Fluss im Licht des ausklingenden Tages bestaunend, die Seele weit, weit offen für Wunder. Es gibt solche Tage. Momentan sind sie selten, denn meistens geht es mir gerade nicht…
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Zusammen. Und doch irgendwie allein.
Bekanntermaßen lebe ich in Starnberg. Starnberg ist ein zwar ziemlich teures, tatsächlich aber nettes Fleckchen Erde zum Wohnen. Viele Familien ziehen deshalb aus dem Umland zu oder – und das finde ich irgendwie rührend – sind hier aufgewachsen, gingen weg und kamen irgendwann mit ihren eigenen Kindern wieder. Zu den Nachkriegs-Siedlungen der 1950er-Jahre (in so einer wohne ich heute) gesellten sich Neubaugebiete, die meist ganz gut auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten sind. Zumindest in den neuen Siedlungen können sich Kinder durch Spielstraßen, 30-km/h-Zonen und Privatwege relativ sicher bewegen. Das ist schön. Weniger schön finde ich hingegen eine Entwicklung, die ich seit Jahren in Starnbergs Gärten beobachte: die Abschottung durch…
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Mein Haus. Mein Auto. Mein … Turm?
Ein laut Schild privater (!) Uralt-Mini-Turm in den städtischen Grünanlagen. Mit Vorhängeschloss, dafür ohne Dach. Kein Witz, ich habe das heute mit eigenen Augen gesehen. Direkt am Starnberger See, unweit des Sisi-Schlosses. Ich frage mich, was der Besitzer dieses Türmchens (geschätzter Durchmesser: 2 Meter, Höhe: ca. 5 Meter) damit treibt? Holz daneben stapeln, okay. Wissen, dass das alles “meins!” ist – wer´s braucht. Aber was wäre, wenn das Schild nicht wäre? Der Turm stünde noch immer dort und wäre immer noch seiner. Versteh einer die Starnberger.