Empörendes,  Fundstücke,  Rotstift

Kundenservice? Setzen, 6.

Ausgerechnet H&M. Ausgerechnet die mussten mir jetzt das Kraut ausschütten mit einem “Service”-Brief, der so unprofessionell ist, dass man weinen möchte.

Ich muss kurz ausholen: Vor etwa 10 Tagen stand mir der Sinn nach einem neuen H&M-Katalog. Zu diesem Zweck googelte ich sinnstiftend nach “H&M”. Das erstbeste Suchergebnis lockte mit einem Shop, ich begab mich direkt dorthin, ging nicht über Los und forderte ohne Zagen den ersehnten Katalog an. Der Sommerkatalog, so informierte mich der nächste Textbaustein, sei vergriffen, aber es sei der Firma eine Freude, mir in Kürze die druckfrische Herbstausgabe in den Briefkasten zu werfen. Die Freude war ganz meinerseits und ich ging meiner Web-Wege.

Vor ein paar Tagen lag auch tatsächlich Post von H&M im Briefkasten, aber nicht der Katalog, nein – es war folgender Brief:

hm

Zunächst musste ich mal kurz überlegen, denn irgendwelche SACHEN hatte ich ja gar nicht bestellt. Nur den Katalog angefordert … oder? Die Passage mit der Kreditkarte verunsicherte mich. War ich vielleicht doch, blind vor Gier, auf ein Angebot in der Quengelwaren-Ecke reingefallen und hatte das erfolgreich verdrängt?

Bis hierhin verstehe ich dennoch einigermaßen. Jetzt aber fordert man mich auf, meine Bestellung “aus Datenschutzgründen erneut vorzunehmen”, falls ich Kreditkarte … Siewissenschon. WO ich diese Bestellung tätigen kann, um die deutsch-österreichische Freundschaft nicht nochmals zu strapazieren, verschweigt man mir allerdings schmählich. Eine Internet-Adresse suche ich ebenso vergeblich wie eine Servicenummer, unter der ich mich als Vollblondine outen könnte.

Gesetzt den Fall, es wäre hier tatsächlich um eine größere Klamottenbestellung gegangen: Ich könnte mich weder an all die Artikelnummern erinnern noch wüsste ich Preise. Und wohin mit meiner Kauflust? Eben.

Mein Fazit, liebes H&M-Serviceteam: #Fail auf ganzer Linie! Null mitgedacht, mies formuliert, und allein schon die Aufmachung! Ich bin tatsächlich schockiert. Das Schlimmste daran ist jedoch, dass ich H&M Österreich nicht einmal das mitteilen kann. Eine Adresse sucht man auf Brief und Kuvert nämlich auch vergebens.

5 Comments

  • Stefan Blohm

    Hmmm. lecker Briefchen. man beachte auch noch das schöne Deutsch: “… des Shop Online …”

    Ach ja, technisch ist es möglich, bereits bei der Bestellung zu merken, aus welchem Land der Besteller kommt und ihn sofort aufmerksam zu machen.

    Schöne Grüße
    Stefan Blohm

  • Miriam

    Ich habe ungefähr zeitgleich denselben Brief bekommen, hatte allerdings eine Jeans bestellt und mich ebenfalls über Aufmachung und Sinn des Briefes innerlich aufgeregt. Ich habe mich dann nicht mehr bei H & M angemeldet, um das zu ändern (war mir zu blöd) und bis heute kam nichts mehr von denen. Außer dass ein solcher Brief äußerst unprofessionell ist, so ist es auch dumm, da die Online-Verkäufe auf diese Art sicher nicht zunehmen werden.

    Sonnige Grüße aus Köln

  • Leonie

    Ich hatte bei einer H&M-Lieferung und -Rechnung sogar Schwierigkeiten, die Bankverbindung für eine ordnungsgemäßge Zahlung auf der Rechnung zu finden. Möglicherweise, weil ich eine Teil-Retoure hatte und damit diese Daten dann ebenfalls schon zurückgeschickt hatte. Aber mir ist es bis dahin noch nie passiert, dass ich per E-Mail nach der Bankverbindung fragen musste!!!

    Ist doch auch absurd, oder?!

  • textzicke

    Liebe Leonie,

    das ist wahrlich der Hammer. Wundert mich nach dieser selbst erlebten Aktion nicht wirklich. 😉
    Es lebe die Servicelogik!

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