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Manuskript abgelehnt? Passiert den Besten!

Sie sind Autor und Ihr Manuskript wurde schon wieder bei allen möglichen Verlagen abgelehnt? Das ist schade, aber kein Beinbruch. Vielleicht ermutigt es Sie, dass das auch den GANZ GROSSEN schon passiert ist. Viele, viele Male.

So musste z.B. Stephen King (oh, ich vergöttere ihn!) in einem der zahlreichen Ablehnungsschreiben zu seinem späteren Weltbestseller “Carrie” Folgendes lesen:

We are not interested in science fiction which deals with negative utopias. They do not sell.

“Do not sell” – ja nee, is klar. Hat sich auch nur siebenunddrölfzigtausend Milliarden Mal verkauft, wurde verfilmt, verschaffte Mr King den Durchbruch und machte ihn somit zu einem der reichsten Autoren weltweit.

Joanne K. Rowlings erster Harry-Potter-Roman “Harry Potter und der Stein der Weisen” wurde von insgesamt 12 (!) Verlagen abgelehnt. Dass Harry Potter heute vermutlich in keinem Kinderzimmer mehr fehlt, haben wir indes einem siebenjährigen Mädchen zu verdanken: der Tochter des Inhabers des kleinen Londoner Verlags Bloomsbury (man verzeihe mir an dieser Stelle meine ausgeprägte Genitivitis). Sie kriegte irgendwie dieses Manuskript in die Finger, fand es unglaublich und lag ihrem Dad dann so lange in den Ohren, bis er das Ding 1997 entnervt veröffentlichte. Dieser Tage ist Joanne K. Rowling die vermögendste Schriftstellerin der Welt und ich kenne ein paar Verlage, die sich für diese verpasste Erst-Entdeckung heute kollektiv in den Allerwertesten beißen – darunter Riesen wie PenguinBooks und HarperCollins. HA, HA, HA! ^^

Bei George Orwells international bekanntem Roman “Die Farm der Tiere” kam der Lektor eines ablehnenden Verlags offenbar nicht mal über das Lesen des Titels hinaus, denn er sandte das Skript mit diesen lapidaren Worten zurück:

It is impossible to sell animal stories in the USA.

Margaret Mitchell dürfte nach 38 (!!!) Ablehnungen schier am Verzweifeln gewesen sein, bevor sich endlich einer erbarmte und “Vom Winde verweht” verlegte. VOM WINDE VERWEHT! Kennste? Kennste. Wurde 1941 verfilmt und ist noch heute ein sicherer Tränendrüsen-Garant bei Mädels aller Altersklassen. (Hallo, ich mein ja nur: CLARK GABLE!)

Und Vladimir Nabokov musste zu seinem späteren Bestseller “Lolita” folgende nicht sehr nette Kritik hinnehmen:

… overwhelmingly nauseating, even to an enlightened Freudian … the whole thing is an unsure cross between hideous reality and improbable fantasy. It often becomes a wild neurotic daydream … I recommend that it be buried under a stone for a thousand years.

Diese und 25 weitere abgelehnte Bestseller-Autoren haben gottlob nie aufgegeben, sondern wurden schlussendlich doch noch entdeckt. Hätten sie sich heulend in eine Ecke gesetzt, statt immer weiter für ihre Veröffentlichung zu kämpfen, fehlten in unseren Regalen heute literarische Perlen wie Grahame Greenes “Wind in den Weiden”, “Das Tagebuch der Anne Frank” oder William Goldings “Der Herr der Fliegen”. Schwer vorstellbar.

Okay, selbst Bestseller-Autoren hielt man also mal für Nichtskönner. Aber wie soll man nun mit Ablehnungen umgehen?

Möglichst gelassen. In diesem Video richtet sich Michael Krüger, Inhaber des Hanser Verlags, an die “Abgelehnten” unter den Autoren.

Sehr menschlich stellt er dar, warum er 1. nicht jedes eingesandte Werk verlegen und leider 2. nicht jede Ablehnung im Begleitschreiben stichhaltig begründen kann. Das Video wirbt um Verständnis für all die, die enttäuscht sind, weil ihr Manuskript abgelehnt wurde. Sein Fazit sagt alles: “Wenn wir jedes abgelehnte Manuskript ausführlich kommentieren würden, würden wir nicht mehr dazu kommen, die angenommenen Bücher gut zu verkaufen.”

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